Portraits


	
						
	
	

				
			

Bewertung: 4 / 5

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Der Innovationswettbewerb für Getränke und Lebensmittel (IGL) ist eine echte Inspirationsquelle und Kreativschmiede. In die Endrunde des Wettbewerbs 2018 haben es völlig neue Kreationen geschafft, vom Brennnessel-Biermix über Dunklen Kristallweizendoppelbock bis hin zur Currylimo. Wir finden die Ideen so spannend, dass wir sie euch nicht vorenthalten wollen … 

 

Dunkler Kristallweizendoppelbock

Den Anfang macht das Team Bala bev, das die Jury in der Vorrundenverkostung im November 2017 mit gleich zwei Kreationen überzeugen konnte. Die Aufgaben im Team sind klar verteilt. Neben den Brautechnologen Lorenz Lachner und Tobias Bachner bringt Stefanie Spath durch ihr Management-Studium wichtiges wirtschaftliches Know-how mit und hat die Jungs voll im Griff. Alexander Florea entwirf das ausgefallene Etikettendesign und entwickelt die Marketingidee. Das Wissen dazu schöpft er aus seinem Architekturstudium.

Die vier schicken einen Dunklen Kristallweizendoppelbock mit bananigem Aroma, schokoladigen Noten und einem Hauch von Kirschen und roten Beeren ins IGL-Rennen. Erreicht wird diese Geschmackskomposition durch den Einsatz von dunklen Malzen, der Hopfensorte Polaris, der obergärigen Hefe Leo Bavaricus sowie durch Kalthopfung mit der Sorte Monroe.

Diese Jury galt es zu überzeugen (Foto: TUM: Oliver Glatz)
Diese Jury galt es zu überzeugen (Foto: TUM: Oliver Glatz)

 

Vor dem Finale wurden die Getränke noch einmal gemeinsam optimiert. Für den Dunklen Kristallweizendoppelbock setzen die Studenten auf die Whirlpoolgabe einer neuen Hopfensorte, die ein verbessertes Kirscharoma hervorbringen soll. Einige Prozessveränderungen sollen die Filtration erleichtern.

 

„So schlecht schmeckt sie gar nicht“

Das leise Flüstern des Satzes „So schlecht schmeckt sie gar nicht“, das aus den ersten Reihen der IGL-Jury vernommen werden konnte, machte dem Team Bala bev früh Hoffnung auf ein positives Feedback zu ihrer exotischen Currylimonade. Noch größer war die Freude, als sie vom Finaleinzug der Limo erfuhren.

Finalgetränke vom Team Bala bev (Foto: Tobias Bachner)
Finalgetränke vom Team Bala bev (Foto: Tobias Bachner)

Auf völlig neues Terrain wagt sich das Team bei der Kreation einer eigenen Currymischung für die Limo. Geschmacklich muss sie mit den Basisaromen von Mango und Grapefruit harmonieren. Die Haltbarkeit der Limo wird dabei nicht außer Acht gelassen. Das Team ist sich sicher, dass die Limo die Getränkeauswahl beim Grillabend zu Hause und in der Gastronomie bereichern wird. Verfolgt werden kann die heiße Phase vor dem Finale auf Instagram unter bala_bev.

 

Vom Unfall zum Biermix

Man fragt sich ja schon manchmal, wie die Getränkehersteller auf die teilweise recht ausgefallenen Ideen für ihre Produkte kommen, wenn man im Getränkemarkt vor dem Regal steht oder in einer angesagten Bar auf die Karte blickt. Dass dabei auch der Zufall eine große Rolle spielen kann, zeigt der Brennnessel-Biermix Süffix des IGL-Finalteams Bärenstark. Die Idee dazu entstand an einem lauen Sommerabend am Isarufer in Freising durch einen unfreiwilligen Brennnessel-Unfall beim Pinkeln. Aber lassen wir die Studierenden, die es mit ihrer außergewöhnlichen Biermix-Kreation ins Finale des IGL geschafft haben, doch lieber selbst zu Wort kommen …

 

Grasig-grüne Geschmacksnoten

Inspiriert durch einen geselligen Sommerabend an der Freisinger Isar, kamen die Braustudenten Verena König, Lukas Montiegel, Armin Fausel, Guilherme Bonn de Hollanda und die BWL-Studentin Joline Bui aufgrund eines kleinen Brennnessel-Unfalls auf eine Idee: Bier mit Brennnesseln. Jedes gemütliche Beisammensein wird durch diese außergewöhnliche Kombination ergänzt, sind sich die Studenten sicher.

Brennnessel und Bier? Eine ideale Kombination finden die Studierenden vom IGL-Team Bärenstark (Foto: Krzysztof Dac/shutterstock.com)
Brennnessel und Bier? Eine ideale Kombination, finden die Studierenden vom IGL-Team Bärenstark (Foto: Krzysztof Dac/shutterstock.com)

Diese Leichtigkeit wollen sie an den Verbraucher weitergeben. Als erfrischendes Getränk für heiße Tage kreierte das Team Bärenstark ein Biermischgetränk aus 70 Prozent hellem Vollbier und 30 Prozent Brennnessel-Auszug. Das Biermischgetränk hat einen Alkoholgehalt von 3,7 Prozent. Indem eine entsprechende Hefe zum Einsatz kommt, erhält das verwendete helle Vollbier eine ausreichende Restsüße. Das Ergebnis schmeckt trotzdem weniger süß als herkömmliche Biermischgetränke und soll die Lücke zwischen Radler und Bier schließen. Der Brennnessel-Auszug weist eine frische grasig-grüne Geschmacksnote auf, die sich perfekt mit den verwendeten Hopfensorten ergänzt. Zusätzlich brauten die Studenten das Bier etwas stärker ein und verliehen damit dem Getränk eine malzige Note.

Süffix – bereit zur Verkostung (Foto: Ôleifr Friðrik)
Süffix – bereit zur Verkostung (Foto: Ôleifr Friðrik)

 

Mit einer überzeugenden und kreativen Präsentation in der Vorrunde ziehen die Bärenstarks nun ins Finale, wo sie mit Verfeinerungen im Geschmack, Änderungen im Design und mit neuem Namen überzeugen wollen.

 

„Veni Vidi Bibi“

Und weil das Team mit seiner Kreativität noch nicht am Ende war, legten sie gleich noch einen drauf und kreierten ein neues Sauerbier.

Ein High Fashion-Drink, der nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut ist? Geht das überhaupt? Polyamorous ist der beste Beweis, dass das machbar ist. Um ein besonders fruchtiges Aroma zu erzeugen, wurde das Bier mit verschiedenen Hopfensorten, vorwiegend Mosaic, aber auch Chinook, kaltgehopft. Für die Gärung verwendeten sie ausschließlich einen vom Forschungszentrum Weihenstephan eigens gezüchteten Hefestamm der Brettanomyces Bruxellensis. Durch diesen bildet sich ein mild-säuerlicher Charakter – die Basis für einen unvergleichbaren Drink in der Sauerbiersparte. Die Mischung aus Pale Ale Malz, Münchner Malz, CaraRed®, Weizenmalz und Sauermalz gärte einen Monat und reifte fünf Monate. Im Geruch ist dieses Bier angenehm fruchtig und säuerlich, im Geschmack ist die Säure ausgeprägter als die Fruchtigkeit, die Bittere eher dezent.

 

Säuerlich-spritzige Note

Passend zum außergewöhnlichen Produkt entwickelte das Team ein glamourös angehauchtes Etikett und serviert den Drink in einer edlen Biertulpe. Diese Aufmachung und die säuerlich-spritzige Note schaffen die Verbindung zwischen Bier und Schaumwein. Ihr Ziel ist es, in die elegante Welt der High Society einzutauchen und mit ihrem geschmackvollen Drink spritzige Abwechslung zu bieten. Das Getränk soll nicht nur dem Bierliebhaber munden, sondern ist aufgrund der Säuerlichkeit und Rezenz auch eine Alternative zu Sekt & Co. Daher lautet ihr Motto „Veni Vidi Bibi“ (Ich kam, ich sah, ich trank).

Der IGL hält noch weiter Überraschungen bereit. Im nächsten Beitrag berichten wir dann von Limonade auf Aloe Vera-Basis und von einem Erfrischungsgetränk auf der Grundlage von Kombucha. Wenn ihr noch mehr über den Studienwettbewerb der TU München erfahren wollt, dann schaut doch mal auf der Facebook-Seite des IGL vorbei.