Bierwissen

Brauer haben eine eigene Sprache ‒ Wir sorgen für Verständigung. In unserem Glossar findet ihr die wichtigsten Begriffe rund ums Bierbrauen kurz und knapp erklärt. Ein großer Dank geht an dieser Stelle an Markus Metzger, Berufsschule Karlstadt und Vereinigung der Haus- und Hobbybrauer, der mit seinem Glossar den Grundstein für unser Nachschlagewerk gelegt hat.
Term Definition
Bierlaufer

Brauer, der die Anlagen zur Würzekühlung bedient

Bierschädlinge

Bierschädlinge sind Mikroorganismen, die sich trotz des Eigenschutzes (niedriger pH-Wert, Alkohol, sauerstofffrei, nähr- und wuchsstofffrei) im Bier vermehren können; man teilt ein in obligate Bierschädlinge, die an die Bedingungen in Bier adaptiert sind, potentielle Bierschädlinge, die nach Adaption oder bei vermindertem Selbstschutz im Bier wachsen können und indirekte Bierschädlinge, die zwar nicht im Bier selbst, aber dafür etwa in Würze oder Hefe wachsen können

Bierschwand

Flüssigkeitsverlust (in Prozent), der in der Brauerei vom Zeitpunkt des Ausschlagens bis zum Verkaufsbier auftritt

Biersieder

Brauer, der das Sudhaus bedient

Biersorte

Einteilung der Biere nach bestimmten allgemeinen Merkmalen; es gibt z. B. Altbier, Bockbier, Exportbier usw.

Biersteuer

Die Biersteuer ist eine bundesgesetzlich geregelte Verbrauchsteuer, deren Aufkommen jedoch den Ländern zusteht. Sie wird im deutschen Steuergebiet (Bundesrepublik Deutschland ohne das Gebiet von Büsingen und ohne die Insel Helgoland) auf Bier erhoben. Zuständig hierfür ist die Zollverwaltung. Rechtsgrundlage für die Erhebung der Biersteuer ist das Biersteuergesetz 1993 (BierStG 1993) und die Verordnung zur Durchführung des Biersteuergesetzes (BierStV). Die Biersteuer bildet eine Besonderheit unter den bundesgesetzlich geregelten Verbrauchsteuern: Sie wird vom Zoll -einer Bundesverwaltung- erhoben, aber ihr Aufkommen von jährlich knapp 1 Mrd. EUR steht den Bundesländern zu. Der Biersteuer unterliegen Bier aus Malz und bierhaltige Mischgetränke. Bier, das von Brauereien als Haustrunk abgegeben oder von Haus- und Hobbybrauern selbst hergestellt wird (bis 2 hl/Kalenderjahr), ist steuerfrei. Alkoholfreies Bier (Alkoholgehalt bis 0,5 % vol) unterliegt nicht der Biersteuer

Biertyp

Einteilung (veraltet) der Biere nach dem Herkunftsort, dem dort typischen Brauwasser, der Malzfarbe und der Hopfengabe; es gibt den Dortmunder, Münchner, Pilsener und Wiener Biertyp

Bierweg

Leitungen, Anlagen und Gefäße, die vom fertig gereiften Bier auf dem Weg vom Lagertank bis zum Drucktank durchströmt werden

Biospäne

Mechanisches Klärmittel mit Adsorptionswirkung bestehend aus kleinen, mit Pech imprägnierten Holzteilchen, die sowohl im Gärkeller der Würze als auch im Lagerkeller dem Jungbier zugegeben werden können

Bischof

Bottichverschluss aus Messing, der früher vor dem Befüllen des Bottichs auf den Auslauf gesteckt und vor dem Schlauchen mit einem Haken entfernt wurde. Hierdurch benötigte man nicht für jeden Bottich einen eigenen Wechsel

Bittere

Die Bittere eines Biers ist der bittere Geschmackseindruck, den hauptsächlich die über die Hopfenbeigabe eingebrachten Iso-alpha-Säuren hervorrufen.

Bittereinheit

Eine Bittereinheit, eigentlich International Bitterness Unit (IBU), ist eine von der European Brewery Convention (EBC) definierte Einheit und entspricht einem  Milligramm pro Liter an isomerisierten Alpha-Säuren im fertigen Bier.

Typische Beispiele:

  • Weizenbier 11-18 IBU
  • Pils 35-45 IBU
  • India Pale Ale 40-70
Bitterhopfen

Der Hopfen besitzt drei Gruppen von Inhaltsstoffen mit Bedeutung für das Brauen von Bier. Dies sind die Bitterstoffe (vor allem die Alpha-Säuren), die ätherischen Öle (Aromastoffe) und die Polyphenole. In Bitterhopfensorten sind besonders viele Alpha-Säuren enthalten, die dem Bier seinen typischen edelbitteren Geschmack verleihen

Bitterstoffe

Alle das Bier bitternden Substanzen des Hopfens; die Alpha-Säuren haben hier die größte Bedeutung bzw. die stärkste Wirkung

Blasengärung

Unnormale Gärerscheinung der Kräusendecke im Hochkräusenstadium ohne Nachteile für das fertige Bier. Die Kräusendecke bildet dabei 3 bis 20 cm große, runde oder ovale Blasen